Freitag, 19. Februar 2016

Goldrush




Am 12. Mai 1848 rennt ein Mann durch 
die Strassen eines
Dorfes am Ende der Welt,
schwenkt aufgeregt seinen Hut und ruft
“Gold, Gold,Gold”.
Das Dorf heisst San Francisco, liegt
 an der amerikanischen Westküste,
und gehörte seit  dem 
Mexikanisch-Amerikanischen Krieg 
 1846 den USA. 




Die Nachricht von
 Goldfunden auf dem
 Land des Schweizers
 Johann August Sutter,
verbreitete sich in
Windeseile und...




... setzte eine Völkerwanderung in 
Gang, die die  Bevölkerungszahl
von San Francisco
  innerhalb  eines 
einzigen Jahres von etwa 900 auf 
über 20.000 ansteigen liess. 




Hunderttausende aus aller 
Herren Länder folgten
 dem Lockruf des Goldes.
1849 machten sich mehr als 
80.000 Menschen auf den 
Weg nach Kalifornien. Sie kamen aus 
Mexiko, Chile, Australien  und China,
 vor allem aber aus Europa. 




Viele wählten die  strapaziöse
  Landroute quer durch
 den nordamerikanischen Kontinent. durch 
die Prärie und die Rocky Mountains.




Gefährlicher, als die vielbeschworenen
 Uberfälle durch Indianer,
waren dabei das Wetter, 
Hunger und Krankheiten.




 Wagenzüge
 verirrten sich, Reisende verhungerten, 
Es kam sogar zu Fällen
 von Kannibalismus.




Andere wählen die mindestens
 4 Monate dauernde Schiffspassage
 um Kap Hoorn nach San Francisco. 
Kürzer war der Weg über Panama:
 15 Tage per Dampfschiff, zwei Tage mit 
Maultieren über den Isthmus, (der Panamakanal
 war damals noch nicht gebaut) dann 20
 Tage weiter, nochmals per Schiff. 
Vorausgesetzt, man bekam
 eine Schiffspassage.



Viele  Goldsucher warteten oft wochenlang
 vergeblich  auf Schiffe,. 
Viele starben an Malaria und Cholera. 




Das Dorf San Francisco vor dem
Goldrausch.



Etwa 50’000 Menschen aus 
aller Herren Länder, leben 1853, 
bereits in der Stadt: 
Ein Grossteil Angelsachsen,
 etwa 5000 sind Deutsche und
 ebenso viele Franzosen,
 Daneben Mexikaner,
Peruaner, Chinesen, Russen 
Das Zusammenleben war
 alles andere als friedlich.



Mexikanische und
 Peruanische Goldsucher 
wurden mit einer „Ausländersteuer“
belegt...




... oder mit Waffengewalt von
 ihren Claims vertrieben.




 Noch schlimmer traf es Chinesen, 
Indianer und Schwarze, 
die kaum Rechte genossen.


Die indianische Bevölkerung 
wurde verfolgt. Prämien für
Köpfe, Skalps oder abgeschnittene
 Ohren wurden ausgesetzt.

Man nimmt an, dass etwa
100'00 Indianer
 innerhalb kurzer Zeit
getötet wurden oder
an Hunger, Seuchen 
 und Krankheit starben.




Zwischen Ende 1849 und Mai 1850 
gab es fünf verheerende Feuer
in der Stadt.
Die hygienischen Zustände
waren katastrophal.
Prostitution, Korruption 
und Kriminalität blühten.




Selbsternannte “Vigilanten” suchten
 Recht und Gesetz aufrecht zu
erhalten, wobei sie sich in ihren Methoden oft 
kaum von den Verbrechern unterschieden.
Insgesamt dauerte der kalifornische
 Goldrausch nur vier Jahre, aber die 
Invasion der Glücksritter veränderte 
schlagartig das soziale,
 ökonomische und ökologische System
 des damaligen Kalifornien.
Mehrere Tausend Tonnen
Quecksilber wurden durch
die Goldsucher freigesetzt
und vergifteten die Gewässer.




Reich wurden zumeist
 aber nicht die
Goldsucher, sondern etwa
jener  Mann, der das Segeltuch
 der Schiffe aufkaufte
 um daraus Zelte für die 
Goldwäscher zu machen.
 Als nächstes liess er robuste
 Hosen für die Goldsucher 
fertigen.


Er nannte sie Blue Jeans, und 
wurde damit Millionär.
Sein Name war Levi Strauss.