Dienstag, 23. Dezember 2014

Verfolgte Unschuld - Damsel in distress 2






Die "Jungfrau in Nöten"
gehört,...




wie der "Mad Doctor"...




...oder der "Mad Scientist" zum Standardrepertoir
der sogenannten Trivialliteratur.
Und oft genug ist das eine Rollenmuster
ohne das Andere nicht denkbar.




Ungezählt sind die Beispiele
holder Jungfrauen in den
Fängen grössenwahnsinniger
Wissenschaftler ...




... oder den Klauen...





... von abscheulichen Anhängern der
schwarzen Magie.




Eigentlich kennt man die "Jungfrau in Nöten"
 schon aus den Märchen.





"Dornröschen" in hundertjährigem Schlaf in
ein von Dornen umranktes Schloss gebannt...





"Schneewitchen" in todesähnlichem
 Schlaf im Glassarg...





"Rapunzel" in einen unermesslich
hohen Turm eingesperrt...





... und die verschiedensten Heroinen,
die es aus der Gewalt  eines
Drachen zu befreien galt.





Wobei das Ungetüm austauschbar war.





Das Motiv ist vielseitig...





... und reicht von alltäglichen Nöten,...
 wie hier von Gil Elgren...





... und Art Frahm feinfühlig
nachempfunden...





... bis zu Gefahren
allerschrecklichster Art.




Wobei die Bedrohungen variabel sind.





Auch im Dschungelcomic
fand sich sozusagen
an jedem zweiten
Baum eine gefesselte Jungfrau...




... die es zu befreien galt.




Manchmal waren auch 
hier die Rollen vertauscht,
was in der "Genderdiskussion"
nicht übersehen wurde.




Die Heldinnen in James Barrie's 
"Peter Pan"
hatten allesamt einen
unseligen Hang dazu in
allerhand  Nöte zu geraten.




Im deutschen Film der 1960er Jahre
glänzte Karin Dor  in der Rolle
der verfolgten Unschuld.



Karin Dor verbrachte ihr halbes Filmleben 
in Fesseln ...




... oder in den Klauen eines bösen Schurken.




Ob in Karl May Filmen ...




... Edgar Wallace...





... oder Dr. FuManchu ...




Dafür durfte sie dann aber auch James Bond 
fesseln und landete prompt in Blofelds
Piranhabecken.




Prof. William Moulton Marston,war nicht nur ein eifriger
Pionier in der Anwendung des
Lügendetektors  sondern kreierte 
als selbsternannter Vorkämpfer 
der weiblichen Emanzipation
unter dem
Pseudonym Charles Moulton
auch die Story zu "Wonder Woman".



Fredric Wertham, der Kinder- und Jugendpsychiater und
 Autor von "Seduction of the Innocent" unterschob
der amazonenhafte Figur mit 
dem goldenen Lasso, die
 ihre Gegner fesselte und auch dauernd 
selbst selbst gefesselt wurde, eine 
deutliche Neigung zu zu Bondagespielereien.




Wie Marston selbst zu
dieser Bondage-Assoziation 
stand, bleibt Spekulation,...




... wird aber bis zum heutigen Tag diskutiert.




Mehr oder minder unterschwellig
schwingen aber Bondage und s/m
Motive
zweifellos in der Figur
der "Damsel in distress"
mit...




... wie John Willie in seinem
Inserat für "Sweet Gwendoline"
 dezent durchblicken lässt.