Donnerstag, 21. Januar 2010

The prisoner (Nummer 6)


Die Serie suggerierte eine nahtlose Fortsetzung von John Drake.
Ein britischer Geheimagent , gespielt von Patrick McGoohan, führt ein Streitgespräch mit
seinem Vorgesetzten und kündigt .
Er fährt in seinem Lotus Caterham mit dem mysteriösen Kennzeichen „KAR 120C“,
zurück zu seiner Wohnung und beginnt seine Sachen zu packen.



Währenddessen fährt ein Rolls Royce vor und ein surreal anmutender
Totengräber in Frack und Zylinder steigt aus,
leitet Betäubungsgas durch das Schlüsselloch in die Wohnung
des Agenten und der namenlose Protagonist bricht ohnmächtig
zusammen.
Später erwacht er, vermeintlich noch immer im gleichen Raum,
doch er befindet sich nicht mehr in London,
sondern an einem ihm unbekannten Ort, in einem Dorf - The Village.
Ein Alptraum beginnt!


Das surreal aussehende, aber real existierende Dorf , das als Kulisse
für “The Village”diente,
ist Portmeirion und liegt trotz seines mediterranen
Aussehens im walisischen Gwynedd.

Dort versuchen dunkle Mächte hinter die Beweggründe
für seinen Rückzug vom Dienst zu kommen:

Wo bin ich?
Sie sind da.
Was wollen sie?
Informationen.
Auf wessen Seite sind Sie?
Wir sind auf der richtigen Seite. Wir wollen Informationen, Informationen.
Ich sage nichts.
So oder so, sie werden sprechen.
Wer sind sie?
Die neue Nummer Zwei.
Wer ist Nummer Eins?
Sie sind Nummer Sechs.
Ich bin keine Nummer, ich bin ein freier Mensch!
Ha, ha, ha...!
Ja, damit hatte "Nummer 6" zumindest mich im Sack!


Die Serie spielte
höchst trickreich mit Paranoia, Klaustrophobie,
Desinformation und Realitätsverlust.

Wer regiert den kafkaesken "Ort", wer hat "Nummer 6" entführt
- die eigene Seite, die "Anderen"???
Dabei wurden alle Register
gezogen: Täuschung , falsche Liebhaberin, Drogen,
Hypnose, Amnesie, Gehirnwäsche, Konfrontation mit einem Doppelgänger,
bis hin zu einem Körpertausch!
Niemand weiß, wer die Gefangenen
sind und wer die Wärter.
"The Village" ist ein total überwachter Ort, der einen abgeschlossenen Kosmos
aus reiner Paranoia darstellt.

Jeder Fluchtversuch wird von geheimnisvollen, schwebenden
Plastikballons unterbunden.




Haufenweise unaufgelöste Rätsel, verschlüsselte Allegorien,
verwirrenden Symbolismus, verstörende
surreale Einsprengsel.

Im Mittelpunkt soll die Frage nach
dem Stellenwert des Individuums gefangen im
„goldenen Käfig“ einer Informationsgesellschaft
gestanden haben.
Vielen Zuschauern war das damals zu "Starker Tobak",
da man nicht mehr wusste, wer denn nun die "Guten" und wer die"Bösen" waren.

Ich finde, die17-teilige englische Serie von 1967 (deutsch 1969).gehörte zum
Besten, was das Fernsehen jemals hervorgebracht hat.
Mittlererweile besteht ein regelrechter Kult darum.